Robert Neumann Regie

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AUSWAHL

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KAI ZIEHT IN DEN KRIEG UND KOMMT MIT OPA ZURÜCK, GRIPS Theater 2021
FAZ, Irene Bazinger, 15.03.2021

»...Feinfühlig zeigt René Schubert die altersbedingte Erschöpfung und merkliche Verwundbarkeit und wie sich die Lebensmüdigkeit in dem Senior ausbreitet, weshalb er nicht mehr zurückdenken, aber zugleich nichts Neues planen will. Für den von Helena Charlotte Sigal keck-kämpferisch verkörperten Kai ist das schwer zu begreifen ...Die Schauspieler vertiefen sich mit sachgemäßer Komik und absurder Hilflosigkeit in diesen vergeblichen Wettlauf mit dem Vergessen, wobei nicht immer klar ist, ob es in diesem Stück um fortschreitenden Gedächtnisverlust oder um fehlgeschlagene Vergangenheitsbewältigung geht. Durch die Intensität ihres theatralischen Abstechers in Opas Jugend fällt freilich kaum auf, dass die eineinhalbstündige Produktion unter Corona-Bedingungen und also auf Abstand geprobt wurde...
Dabei helfen Videoprojektionen, die als Scherenschnitte einstige Kriegskameraden oder einen grimmigen General zitieren, dem der Musiker Matthias Bernhold das eiseskalte Befehlstimbre leiht...
So überzeugt Robert Neumanns gekonnt verdichtete Inszenierung mit sparsamen, effektvoll gesetzten Akzenten, gipfelnd in der Frage: „Warum hast du mich belogen?“ In aller Kürze benennt Kai damit das Problem zwischen den Generationen. Dass es darauf keine endgültige Antwort geben kann, versteht hier jedes Kind.«



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BELLA, BOSS UND BULLI, GRIPS Theater 2020
Tagesspiegel, Patrick Wildermann, 09.10.2020

»Bella, Boss und Bulli“ im Grips Ein Klassiker für Kinder neu aufgelegt. [...] Das Grips-Theater verpasst „Bella, Boss und Bulli“ ein Update. Die Geschichte um drei Freunde funktioniert auch heute noch wunderbar. [...] Die Geschichte der siebenjährigen Bella, die mit ihrer Mutter umziehen muss und in einen turbulenten Freundschaftskrimi verwickelt wird, funktioniert ziemlich zeitlos. [...] Im Bühnenbild aus multifunktionalen Umzugskartons (Silke Pielsticker) bringt Neumann diese Geschichte für Menschen ab 6 sehr schnörkellos auf Touren.«


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CHEER OUT LOUD, GRIPS Theater 2019

Junge Welt, Anja Röhl, 22.01.2019


»Robert Neumann (Regie), Susanne Lipp (Autorin) und das Grips-Team haben einen wirklich großen Wurf auf die Bühne gebracht. Das Stück macht Spaß und entlarvt unsere Gesellschaft, die nur nach Leistung und optimalem Zuschnitt auf Markt, Börse, großes Geld ausgerichtet ist. Es zeigt Hohlheit, Kälte, Heuchelei; zeigt aber auch die Chancen auf, die in den Forderungen nach Inklusion liegen könnten. Ohne Überwindung der Leistungszwänge unserer Gesellschaft geht es nicht. [...] Eine Behinderung ist hier kein Defizit, das an den Betroffenen klebt, sondern Herausforderung für deren Umfeld, sich endlich in Richtung einer kreativeren, lustvolleren und freieren Gesellschaft umzuorientieren. Ein Hochgenuss!«


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DIE MITTE DER WELT, Neues Theater Halle 2018
Mitteldeutsche Zeitung, Alisa Sonntag, 28.05.2018

»Das Stück widmet sich Themen, die (nicht nur) für Jugendliche spannend sind: Liebe, Familie, Eifersucht, Tod und Betrug. So viel passt nur dann in ein Stück, wenn es atemlos voran schreitet. Deswegen passiert viel in den zwei Stunden. [...] Mit wenigen, fast minimalistischen Mitteln erzeugt die Bühnenbildnerin immerwährende Veränderung, die sich mühelos der jeweiligen Szene anpasst. Das Spiel der Akteure haucht dem Stück Leichtigkeit und Leben ein. Manuel Thielen gibt als Phil dem Publikum keine Chance, sich zu entziehen.«



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DICKE STERNSCHNUPPE, Hans Otto Theater 2017
Märkische Allgemeine Zeitung, 10.09.2017
»Robert Neumann (Regie) und Silke Pielsticker (Bühne, Video) treffen genau den richtigen Ton, den es braucht, quasi im Vorbeigehen so wichtige Fragen wie Freundschaft und Außenseitertum, Abschied und Trauer auf die Bühne zu bringen. Und ihnen steht ein Schauspielertrio zur Seite, das mit Lust ihren spielerischen Anregungen folgt.«



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ALLE AUSSER DAS EINHORN, GRIPS Theater 2017
Berliner Morgenpost, Matthias Nöther, 21.05.17
»Das Grips Theater überzeugt mit einem Drama über Cybermobbing [...] Die Abhängigkeiten, Wünsche und Verletzlichkeiten werden hier gegen pauschales Internet-Bashing in Stellung gebracht: Sie, nicht das Digitale an sich, sind der Nährboden für das Cybermobbing. Kirsten Fuchs und Regisseur Robert Neumann allerdings verbieten sich das Psychologisieren. [...] Die eigentliche Bedrohung allerdings ist, so das Fazit, nicht "das Internet", sondern die mal gedankenlose, mal mutwillige Zerstörung sozialer Beziehungen. Dazu nämlich bedarf es heute nur weniger Worte oder Bilder. Alle können sie sehen.«



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DER ZAUBERER VON OZ, Düsseldorfer Schauspielhaus 2016
Rheinische Post, Dorothee Krings, 07.11.2016
» [...] denn diese Version der Reise zum Zauberer von Oz bietet viele behutsame Momente. Die Inszenierung lädt zum Beobachten, Ruhigwerden ein, sie lärmt nicht, sondern erzählt eine schlichte Folge von Episoden über vier Sonderlinge, die gemeinsam Abenteuer bestehen, einander näherkommen, begreifen, dass ihre Schwächen nur Andersartigkeiten sind, solange sie einander helfen.«



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DAS HEMD DES GLÜCKLICHEN, Hans Otto Theater 2016

Potsdamer Neueste Nachrichten, Sarah Kugler, 15.9.16

»Auf einmal steht der König kopf. Einfach so läuft er – leise vor sich hin grummelnd – oben am Himmel lang, macht dann kehrt an einer unsichtbaren Ecke, um im nächsten Moment schon wieder den Weg nach unten einzuschlagen. Was wie ausgefeilte Akrobatik klingt, ist in der Inszenierung von James Krüss‘ „Das Hemd des Glücklichen“, die am Dienstag in der Reithalle des Hans Otto Theaters Premiere feierte, simple Theatermagie. Und simpel bedeutet an dieser Stelle ganz und gar nicht einfallslos, im Gegenteil: Schatten- und Bilderprojektionen ermöglichen eine Bühne auf der Bühne. Eine kleine nostalgische Schwarz-Weiß-Welt, die nicht nur einen schlichten Gegensatz zu den knallbunt gehaltenen Kostümen bildet, sondern auch in der Kombination von beidem eine zauberhafte moderne Märchenatmosphäre schafft.«



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KRIEGERIN, GRIPS Theater 2015
Neues Deutschland, Sebastian Loschert, 21.11.2015
»Dieser Grundton könnte deprimierend wirkend, doch es gelingt, die Zuschauer von Beginn an zu fesseln: Durch kleine Wortwitze, artistische und musikalische Einlagen, Videoprojektionen und die Spannung der Handlung selbst. [...] Das Stück lässt Platz für eigene Reflexion, ohne in Beliebigkeit abzurutschen. Vom größtenteils jugendlichen Publikum gab es viel Applaus.«



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DIE BESSEREN WÄLDER, GRIPS Theater Berlin 2012
Neues Deutschland, Katja Kollmann, 10.04.2012
»Noch so ein neues Gefühl im Grips-Theater: Du bist Zuschauer und dein Körper fühlt bis zur Schmerzgrenze mit. Bist du doch in diesem Theater mehr an den Brechtschen Erkenntnisgewinn durch Verfremdung gewöhnt. Den gibt es auch hier und seine Form ist poetisch: Bär-Biene und Fuchs-Ente laden Ferdinand in ein Zuhause ein, das sie erst finden müssen. Ferdinand versteht ihre Botschaft. Er rennt zur ersten Tür, reißt sie auf und beginnt mit der Suche.«