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KRIEGERIN
von Tina Müller
GRIPS Theater Berlin ︎Marisa: Alessa Kordek
Rasul / Markus / Olek: Lorris André Blaszejewski
Sandro / Jamil: Paul Jumin Hoffmann
Lupo / Amidou / Detlef: Christian Giese
Melanie / Jana Andrea: Esther Agricola
Svenja / Meret: Maria Perlick
Oliver / Clemens: René Schubert
Bea / Frau Kachel / Warda: Regine Seidler
Regie: Robert Neumann
Bühne / Video: Silke Pielsticker
Kostüm: Jan A. Schröder
Musik: Öz Kaveller
Parkourtrainer: Franz Schönberger, Parkour One
Dramaturgie: Kirstin Hess
Theaterpädagogik: Matin Soofipour, Ellen Uhrhan
Premiere: 11.11.2015
Stücktrailer
Eingeladen 2016 zum BiBu Festival in Helsingborg, Schweden
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Junge Welt, Anja Röhl, 24.11.2015
»Szenen, in denen Pogotänzer sich gegeneinander werfen, was schnell in Prügeleien ausartet, sind ungeheuer detailgenau choreographiert, greifbar wird auch die Faszination, die das auf Mädchen ausübt. Widersprüche, Risse und Kanten werden deutlich, auch in der Sprache, die das Milieu kennzeichnet. Nichts ist dramaturgisch zu knapp oder überflüssig [...] Herausgekommen ist ein Stück, das selbst Sympathisanten der neofaschistischen Jugendbewegung zum Nachdenken bringen könnte. Nicht durch Appelle, sondern nur, indem der Hass auf die Bühne gebracht wird. Dieser überall verbreitete Hass.«
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Deutschlandradio Kultur - Fazit, Eva Behrendt, 11.11.2015
»Vor allem Alessa Kordecks verbissene Marisa geht im Nicht-Gespräch mit ihrer kalten, abweisenden Mutter (Regie Seidler) unter die Haut, Lorris Andre Blazejewski zeigt als Rasul einen jungen Geflüchteten, der nicht die geringsten Anstalten macht, sich wie ein Opfer zu benehmen, und René Schubert beweist als Spießer-Stiefvater und rechter Ideologe, dass die Übergänge zwischen beiden Rollen fließend sind.«
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Neues Deutschland, Sebastian Loschert, 21.11.2015
»Dieser Grundton könnte deprimierend wirkend, doch es gelingt, die Zuschauer von Beginn an zu fesseln: Durch kleine Wortwitze, artistische und musikalische Einlagen, Videoprojektionen und die Spannung der Handlung selbst. [...] Das Stück lässt Platz für eigene Reflexion, ohne in Beliebigkeit abzurutschen. Vom größtenteils jugendlichen Publikum gab es viel Applaus.«
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Livekritik.de, Nicole Haarhoff, 16.11.2015
»Eine sehr, sehr sehenswerte und starke Aufführung! Das Zusammengehörigkeitsgefühl, das gegenseitige Anheizen und Parolendreschen der Rechten wird ebenso gut dargestellt wie die Angst und die Hilflosigkeit der Wegschauenden. Ein düsteres, starkes und zugleich ungemein nachdenkliches Stück. Neben der grandiosen Alessa Kordeck hat mich vor allem Maria Perlick als ziellose und beeindruckbare Svenja sehr überzeugt, die auf ihrer Suche nach Familie rehäugig direkt in die Falle stolpert.«
Neues Deutschland, Sebastian Loschert, 21.11.2015
»Dieser Grundton könnte deprimierend wirkend, doch es gelingt, die Zuschauer von Beginn an zu fesseln: Durch kleine Wortwitze, artistische und musikalische Einlagen, Videoprojektionen und die Spannung der Handlung selbst. [...] Das Stück lässt Platz für eigene Reflexion, ohne in Beliebigkeit abzurutschen. Vom größtenteils jugendlichen Publikum gab es viel Applaus.«
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Livekritik.de, Nicole Haarhoff, 16.11.2015
»Eine sehr, sehr sehenswerte und starke Aufführung! Das Zusammengehörigkeitsgefühl, das gegenseitige Anheizen und Parolendreschen der Rechten wird ebenso gut dargestellt wie die Angst und die Hilflosigkeit der Wegschauenden. Ein düsteres, starkes und zugleich ungemein nachdenkliches Stück. Neben der grandiosen Alessa Kordeck hat mich vor allem Maria Perlick als ziellose und beeindruckbare Svenja sehr überzeugt, die auf ihrer Suche nach Familie rehäugig direkt in die Falle stolpert.«
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Nachtkritik, Katharina Röben, 11.11.2015
»Tina Müller, deren Jugendstücke mehrfach ausgezeichnet wurden, weicht vom Film ab, konzentriert sich stärker auf die Situation der Geflüchteten im Asylbewerberheim. Die ernste Thematik durchbricht sie mit Witz [...] Nach der Pause gewinnt die Inszenierung dann an Spannung und Düsterkeit, und Alessa Kordecks Marisa zeigt wesentlich mehr charakterliche Nuancen.
Neumann lässt jeden der acht Darsteller mehrere Rollen spielen, sodass sich unterschiedliche Gesinnungen einen Körper teilen müssen: mal spielen sie Neonazis, mal Geflüchtete. Und während sich in Wnendts Film die Rechtsradikalen eher auf die Konflikte in ihrem unmittelbaren Umfeld konzentrieren, lässt Müller den Anführer Sandro auch politische Ambitionen hegen. Ist die entscheidende Entwicklung zwischen Film und Stück also, dass in der Zwischenzeit aus einer wütenden, verrohten Masse ein Politikum geworden ist? Das Ende jedenfalls ist hier im Theater ein hoffnungsvolleres.«
Nachtkritik, Katharina Röben, 11.11.2015
»Tina Müller, deren Jugendstücke mehrfach ausgezeichnet wurden, weicht vom Film ab, konzentriert sich stärker auf die Situation der Geflüchteten im Asylbewerberheim. Die ernste Thematik durchbricht sie mit Witz [...] Nach der Pause gewinnt die Inszenierung dann an Spannung und Düsterkeit, und Alessa Kordecks Marisa zeigt wesentlich mehr charakterliche Nuancen.
Neumann lässt jeden der acht Darsteller mehrere Rollen spielen, sodass sich unterschiedliche Gesinnungen einen Körper teilen müssen: mal spielen sie Neonazis, mal Geflüchtete. Und während sich in Wnendts Film die Rechtsradikalen eher auf die Konflikte in ihrem unmittelbaren Umfeld konzentrieren, lässt Müller den Anführer Sandro auch politische Ambitionen hegen. Ist die entscheidende Entwicklung zwischen Film und Stück also, dass in der Zwischenzeit aus einer wütenden, verrohten Masse ein Politikum geworden ist? Das Ende jedenfalls ist hier im Theater ein hoffnungsvolleres.«