Robert Neumann Regie


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DIE BESSEREN WÄLDER
von Martin Baltscheit

GRIPS Theater Berlin ︎

Mutter Wolf / Mutterschaf / Opa Schaf / Melanie: Jennifer Breitrück
Vater Wolf / Beck / Jannis: Paul Jumin Hoffmann
Frauke / Mascha / Gans: Alessa Kordeck
Sohn Wolf / später Ferdinand: Florian Rummel
Wanja / Bär / Alte Wölfin: René Schubert
Regie: Robert Neumann
Bühne / Kostüm: Max Julian Otto
Choreografie: Clébio Oliveira


Premiere: 30.03.2012







IKARUS 2014 

Nennung als bester Nachwuchsregisseur des Jahres 2014 „Theater heute“

Eingeladen zum ASSITEJ World Congress »Facing the audience«, Warschau 2014



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Neues Deutschland, Katja Kollmann, 10.04.2012


»Noch so ein neues Gefühl im Grips-Theater: Du bist Zuschauer und dein Körper fühlt bis zur Schmerzgrenze mit. Bist du doch in diesem Theater mehr an den Brechtschen Erkenntnisgewinn durch Verfremdung gewöhnt. Den gibt es auch hier und seine Form ist poetisch: Bär-Biene und Fuchs- Ente laden Ferdinand in ein Zuhause ein, das sie erst finden müssen. Ferdinand versteht ihre Botschaft. Er rennt zur ersten Tür, reißt sie auf und beginnt mit der Suche.«

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Märkische Oderzeitung, Anne Phillips-Krug, 03.04.2012


»Im Berliner GRIPS Theater inszeniert Robert Neumann die Tierparabel ironisierend-distanziert als lustvolles Coming-of-Age-Spiel. Als emanzipatorisches Kinder- und Jugendtheater hatte das GIRPS Tiergeschichten und Märchen jahrelang von der Bühne verbannt. Dass es sich gelohnt hat, von diesen Grundsätzen abzurücken, zeigt dieser wunderbare Abend auf unterhaltsame und intelligente Weise.«  

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Berliner Zeitung, Irene Bazinger,02.04.2012


»Martin Baltscheit gelingt es auf so amüsante wie anrührende Weise, gar nicht komische Themen – Identität, Isolation, Vorurteile, Pluralismus – anzupacken und als unterhaltsame Spiel- und Denkanstöße aufzubereiten. Frohgemut und wunderhübsch zeigt der Regisseur Robert Neumann all das natürlich als Geschichte von Menschen für Menschen.«

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Der Tagesspiegel, Patrick Wildermann, 02.04.2012


»Robert Neumann hat die Geschichte vom eingemeindeten Außenseiter zur Uraufführung gebracht, und seiner Inszenierung kann man nur Respekt zollen. Der Schauspieler hat ja schon mit »Big Deal?« bewiesen, dass er Regietalent besitzt. Hier vertraut er auf einfachste, sichtbar gemachte Theatermittel: Ein Zugriff mit Tempo und dem Charme der Tiere.«

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Berliner Morgenpost, Eva Lindner,01.04.2012


»Menschen, die Tiere spielen, wirken schnell albern. Nicht so bei Neumann. Die Tiere werden in den Kostümen nur angedeutet, Schafe tragen Wollpullis oder weiße Mützen, die Wölfe schwarze Lederjacken. Seine fünf Schauspieler wechseln geschickt die Rollen und wenn sie gerade nicht spielen, sitzen sie neben der Bühne und schauen zu. Hier bleibt nichts verborgen, es ist ein reines Stück, klar und klug erzählt, das sich sanft und mit viel Humor Themen wie Zuwanderung, Integration und Ausländerfeindlichkeit nähert.«

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dpa, Elke Vogel, 30.03.2012


»Mit Martin Baltscheits preisgekröntem Stück belebt das Theater das vergessene Genre der Tier-Parabel neu. Mit erstaunlichem Ergebnis. Grips-Schauspieler Robert Neumann inszeniert die Parabel mit viel Gespür für die schmerzlichen, aber auch komischen Momente im Leben Heranwachsender.«

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RBB Info-Radio, Andrea Schäfer, 30.03.2012


»Die fünf Schauspieler überzeugen in allen Rollen, die sie jeweils übernehmen – und wenn sie grad nicht dran sind, sitzen sie neben der Bühne neben den Requisiten. So wird Theater gemacht! – Das kann hier jeder sehen. Ein kluges Stück, klug inszeniert. Bestimmt nicht nur für Jugendliche interessant. Ein ebenso witziger wie hintergründiger Blick auf uns Schafe – pardon! – Menschen.«

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zitty, Regine Bruckmann


»Menschen als Tiere auf der Bühne – dazu braucht es kein kompliziertes Kostüm, aber großen schauspielerischen Erfindungsreichtum. Florian Rummel spielt den lieben Wolf im Schafspelz mit Herz und Schnauze, die wölfischen Züge, die er seiner Figur gibt, scheinen ihn in ihrer Wildheit selbst zu überraschen. Gans und Bär - herrlich ihnen zuzuschauen – geben das komische Paar, deren Mut und Konsequenz aber für Ferdinand Vorbilder sind und in die noch ungebaute Zukunft verweisen.«


Die Inszenierung wurde im Jahr 2017 vom Düsseldorfer Schauspielhaus übernommen.

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Westdeutsche Zeitung, Lars Wallerang, 24.01.2017


»Die Handlung passt in die heutige Zeit, die geprägt ist von Flucht und dem Aufeinanderprallen verschiedener Lebenswelten. ›Es kommt nicht darauf an, woher wir kommen, sondern, wohin wir gehen und mit wem‹ - so lautet ein zentraler Satz des Jugend-Theaterstücks. [...] Bernhard Schmidt-Hackenberg spielt den Schafs-Ziehvater ebenso überzeugend wie die alte Wölfin, und Alessa Kordeck wechselt munter zwischen Figuren wie Schafsmutter und Gans. Eine starke Leistung bot auch Kilian Ponert in der Rolle des jungen Wolfs, der ein Schaf sein soll. Ponerts Spiel wirkt intuitiv und besitzt das gewisse Etwas, das Schauspieler zu geheimnisvollen Wesen macht. Es gab starken Beifall nach der restlos ausverkauften Premiere.«

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Rheinische Post, Claus Clemens, 24.01.2017


»Seinen 40. Geburtstag beging das Haus mit der Premiere der Parabel »Die besseren Wälder«. Es wurde ein großer Abend. [...]  Parabel zeigte, wie sehr die einfachsten Stilmittel auf der Bühne ihren Zauber immer noch entfalten können. [...] In den recht turbulenten Episoden ist bei allen Darstellern ihr Ganzkörpereinsatz gefordert, was sie mit Bravour bewältigen.«

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theater:pur, Dietmar Zimmermann, 11.02.2017


»Die Inszenierung umschmeichelt den Zuschauer mit ungeheuer viel Poesie in Sprache und Bildern. [...] Es bereitet großes Vergnügen zu beobachten, wie die fünf Schauspieler(innen) Kilian Ponert, Julia Goldberg, Paul Jumin Hoffmann, Alessa Kordeck und Bernhard Schmidt-Hackenberg mit ihren Tierfiguren das Gehabe der Menschen auf die Schippe nehmen – vom weiblichen Zickenalarm bis zu den testosterongesättigten männlichen Hahnenkämpfen. [...] Ein echtes Supertalent und ein ultracooler Typ ist der aus Berlin zugewanderte Paul Jumin Hoffmann in seinen Rollen als Jannis und vor allem als Beck: mit kraftvollem, körperbetontem Spiel, mit Slapsticks und tänzerischem Einsatz macht er auf Streetfighter, ein bisschen flippig, ein bisschen amerikanisiert, schlecht erzogen, aber mit dem Herz am richtigen Fleck.«